Wunderliche Entscheidung

Am 25.04. zogen die letzten sechs Tapferen der zweiten Mannschaft von TuS Coswig zum Auswärtsspiel nach Meißen. Ein, am Ellebogen verletzter, Zuspieler, ein Libero als Mittelblock, der Trainer selbst als gelernter Zuspieler im Außenangriff und ein reaktivierter Diagonalangreifer sollten, unterstützt von einem etatmäßigen Außen- und Mittelangriff die Kohlen für die Coswiger aus dem Feuer holen. Doch wie kam es dazu? Fehlerhafte Terminplanung? Grippewelle? Mitnichten! Eine wunderliche Verlegungsentscheidung des Staffelleiters führte zu dieser erheblichen Schwächung des Teams der Coswiger. Doch der Reihe nach. Zunächst stellte der VC Dresden VII SSR beim SV Diera und bei den Coswigern einen Verlegungsantrag auf den 25.04.2015. Aufgrund der Personalmisere lehnten die Coswiger ab, da der VC die Verlegung mit der am 18.04. stattfindenden Jugendweihe für vier seiner Spieler begründete. Es ist dazu anzumerken, dass dieser Termin bereits zum Staffeltag im September 2014 bekannt war, damit hätte zu diesem Zeitpunkt der Spieltag problemlos auf einen anderen Tag verlegt werden können. Nun gut, den Sportfreunden vom VCD fiel dies erst Mitte März auf. Da TuS nun abgelehnt hatte, musste der Staffelleiter eine Entscheidung treffen. Und diese war ominös, lautete dieser doch, dass trotz der Ablehnung der Verlegung durch die Coswiger nunmehr am 25.04. gespielt werden sollte, sofern Diera eine Halle stellen kann. Da das die Dieraer konnten, war die Verlegung fix, auch wenn letztendlich der VCD den Verlegungsantrag sogar wieder zurück zog und nun auch wieder am 18.04. spielen wollte. Begründet wurde die Entscheidung vom Staffelleiter, dass der Reservespieltag für solche Verlegungen freizuhalten wäre und mit dieser Entscheidung eine Wettbewerbsverzerrung vermieden wurde. Diese Begründung ist ein Witz. Übersetzt bedeutet es doch, dass TuS verpflichtet ist, den Reservespieltag frei zu halten, der VCD aber nicht verpflichtet ist, die regulären Spieltage ordnungsgemäß und langfristig zu planen. Außerdem ist es eine Wettbewerbsverzerrung, wenn der VCD aufgrund eigenen Verschuldens nicht in Bestbesetzung antreten kann, dass TuS aber die letzten Spieler aufbieten muss, um überhaupt spielfähig zu sein, stellt keine Wettbewerbsverzerrung dar? Aus meiner Sicht, und an dieser Stelle muss ich die Sichtweise des Spielberichterstatters verlassen, wird die Arbeit und der Enthusiasmus der kleinen Vereine durch solche Staffelleiterentscheidungen mit Füßen getreten. In einem Kader mit drei Schichtarbeitern, fünf Spielern, die regelmäßig samstags arbeiten müssen und zwei Sportlern, die regelmäßig am Wochenende im Jugendbereich tätig sind, ist die Saisonplanung schwierig. Nur aufgrund des Enthusiasmus des einzelnen für den Volleyballsport, der langfristigen Dienst- und Terminplanung und dem großen Verständnis der Familien gelingt es, die Spieltage regelmäßig abzusichern. Und diese Bereitschaft, von der sicher nicht nur die Coswiger leben, wird durch solche Staffelleiterentscheidungen vollkommen konterkariert.

Doch nun zurück zum Spieltag. Es ging, wie bereits oben angedeutet gegen den ebenso zahlenmäßig reduzierten Gastgeber aus Diera und den wie die Schneider angereisten VC (keine Bälle dabei, Eigene Pfeifen für das Schiedsgericht fehlten und mussten von den andern Mannschaften ausgeliehen werden,…). Wider Erwarten konnten die Coswiger in den jeweils ersten Sätzen durch ein eher trickreiches Spiel und unter Ausnutzung der bestehenden Möglichkeiten mit den beiden Gegnern mithalten und die ersten Sätze erfolgreich gestalten. Mit zunehmender Spieldauer stellten sich die beiden Gegner der Coswiger besser auf deren Spielweise ein und gepaart mit den abnehmenden Kräften der Coswiger hielten diese sich wacker, ohne weiter in die Nähe eines Satzerfolges zu kommen. Am Ende stand mit zwei 1:3-Niederlagen und passabler Spiele ein besseres Ergebnis, als es der oben beschriebene Kader für diesen Tag erwarten ließ. Im dritten Spiel trennten sich die Dieraer dann vom VC mit 3:0.

In der Tabelle haben die Coswiger nach einer starken Hinrunde eine bisher eher durchwachsenen Rückrunde nunmehr den sechsten Platz zementiert, von dem sie auch am letzten Spieltag zu Hause am 02.05. gegen die Cottaer Fische und gegen Ethos Riesa nicht mehr zu verdrängen sind.

Updated: 19. August 2015 — 09:21

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